Malerarbeiten als Schutz: Farben mit schimmelhemmender Wirkung
Farben dienen längst nicht mehr nur der Optik: Gerade in Feuchträumen und an wetterexponierten Fassaden können spezielle Anstriche dazu beitragen, Wassereintritt zu verhindern und Schimmelbildung zu hemmen. Ob Badezimmer, Keller oder Außenmauer – wer den richtigen Farbtyp wählt, schützt seine Wände nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern erhöht zudem die Lebensdauer der Bausubstanz. In diesem Beitrag zeigen wir, wie sogenannte schimmelhemmende Farben funktionieren und worauf Sie beim Kauf und beim Auftragen achten sollten.
1. Warum schimmelhemmende Farben so wichtig sind
Ob im Innen- oder Außenbereich – Wasser und Feuchtigkeit sind eine ständige Herausforderung für Wände, Fassaden und Decken. Dringt Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein, kann das nicht nur unschöne Flecken und abblätternde Farben verursachen, sondern auch Schimmelbildung fördern und langfristig die Bausubstanz schädigen. Hier kommen spezielle Farben ins Spiel, die neben einer dekorativen Funktion auch einen zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit und Mikroorganismen bieten.
In diesem Blogartikel zeigen wir, welche Arten von Farben und Beschichtungen auf dem Markt sind und wie sie helfen, Schimmelsporen abzuwehren. Außerdem erfahren Sie, worauf es bei der fachgerechten Vorbereitung und dem Anstrich ankommt und in welchen Bereichen schimmelhemmende Farben besonders sinnvoll sind.
2. Hintergründe und Funktionsweise
2.1 Schimmelhemmende Farben – was steckt dahinter?
- Fungizide Inhaltsstoffe
- In vielen schimmelhemmenden Farben sind Wirkstoffe (Fungizide) enthalten, die das Wachstum von Pilzen und Sporen unterbinden.
- Diese Additive können im Laufe der Zeit abgebaut werden, sodass ein Nachstreichen nach einigen Jahren sinnvoll sein kann.
- Silikat- oder Kalkbasis
- Mineralische Farben wie Silikat- oder Kalkfarben sind von Natur aus alkalisch, was Schimmelpilzen ein ungünstiges Milieu bietet.
- Anders als bei klassischen Dispersionsfarben entsteht hier eine sehr diffusionsoffene Oberfläche, die Feuchtigkeit abgeben kann, ohne selbst durchfeuchtet zu werden.
- Wasserabweisende Eigenschaften
- Einige Produkte bilden einen hydrophoben Schutzfilm auf der Oberfläche. Das kann helfen, Regenwasser oder Spritzwasser abperlen zu lassen.
- Gleichzeitig bleiben viele dieser Farben diffusionsoffen, sodass entstehende Feuchtigkeit von innen nach außen entweichen kann.
2.2 Wo kommen schimmelhemmende Farben zum Einsatz?
- Badezimmer und Küche
- Die hohe Luftfeuchtigkeit durch Duschen, Baden oder Kochen begünstigt Schimmelbefall. Spezielle Farben in kritischen Bereichen (z. B. über der Dusche oder hinter dem Herd) können Abhilfe schaffen.
- Keller und Waschräume
- Kellerräume weisen oft höhere Feuchtigkeitswerte auf oder sind schlecht belüftet. Ein Anstrich mit schimmelhemmenden Eigenschaften beugt Pilzbefall vor.
- Außenfassade
- Häuserfassaden sind ständig wechselnden Witterungseinflüssen ausgesetzt. Ein wasserabweisender, dennoch atmungsaktiver Anstrich bewahrt die Fassade vor Feuchteschäden und Algen- oder Pilzbefall.
- Feuchträume in gewerblichen Bereichen
- In Hotels, Schwimmbädern oder Restaurants sind schimmelhemmende Farben ein wichtiger Faktor, um Hygiene- und Gesundheitsstandards einzuhalten.
2.3 Vorbereitung und Verarbeitung
- Untergrund prüfen
- Vor dem Anstrich sollten eventuelle Feuchteschäden, Risse oder Salzausblühungen im Mauerwerk fachgerecht behoben werden.
- Bestehende Schimmelflecken müssen mit geeigneten Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln entfernt werden.
- Grundierung
- Stark saugende oder sandige Untergründe profitieren von einer speziellen Grundierung, die für Haftung und ein gleichmäßiges Saugverhalten sorgt.
- Je nach Produkt kann eine Silikat- oder Tiefgrund-Grundierung infrage kommen.
- Anstrichtechnik
- Beachten Sie Herstellerangaben zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit beim Streichen.
- An kritischen Stellen (z. B. Ecken, Fugen, Anschlüsse) sollte besonders sorgfältig gearbeitet werden.
- Trocknungsphase
- Lassen Sie der Farbe Zeit, vollständig durchzutrocknen. Je nach Produkt kann das mehrere Tage dauern.
- In dieser Zeit sollte der Raum gut gelüftet, aber vor direktem Wasserkontakt geschützt werden.
2.4 Innen- vs. Außenbereich
- Innenfarben
- Diese Produkte sind auf typische Innenraumanforderungen zugeschnitten: Sie sind emissionsarm, oft geruchsneutral und fungizid eingestellt.
- Das Ziel ist, die Raumluft möglichst wenig zu belasten und gleichzeitig Schimmelbildung zu verhindern.
- Fassadenfarben
- Müssen UV-Belastungen, Regen, Schnee und Temperaturwechseln standhalten.
- Spezielle Fassadenfarben kombinieren oft wasserabweisende, alkalische und diffusionsoffene Eigenschaften, um sowohl Schimmel als auch Algenbildung zu unterbinden.
3. Anwendungsfälle
- Renovierung im Bad: Wer Schimmel in den Fugen oder an Wänden entdeckt hat, kann nach fachgerechter Entfernung zu einer schimmelhemmenden Innenfarbe greifen.
- Neue Küche: Beim Austausch von Küchenmöbeln lohnt es sich, gleich die Wände hinter dem Herd oder der Spüle mit wasserabweisender Farbe zu versehen.
- Kellerumbaus: Wird ein feuchter Kellerraum in einen Hobby- oder Fitnessraum umgewandelt, sind schimmelhemmende Produkte fast schon Pflicht.
- Fassadenschutz: Vor allem an der Wetterseite eines Hauses oder in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit ist ein Anstrich mit integrierten Schutzmitteln sinnvoll.
4. Vorteile und Nutzen
- Langfristiger Schutz
- Schimmelhemmende Farben sind ein zusätzlicher Baustein, um Feuchtigkeit und Schimmel vorzubeugen. So spart man sich häufige Renovierungen.
- Gesundes Wohnklima
- Weniger Schimmel bedeutet weniger Sporen in der Luft – ein Vorteil für Allergiker und empfindliche Menschen.
- Mineralische Anstriche unterstützen zudem ein natürliches Feuchtemanagement im Raum.
- Langlebige Optik
- Ein hochwertiger und fachgerecht aufgetragener Anstrich blättert nicht ab und behält über Jahre hinweg seine Farbbrillanz.
- Außenfassaden bleiben sauber und sind vor Regen, Algen oder Moos geschützt.
- Vielseitige Designmöglichkeiten
- Schimmelhemmende Farben gibt es in zahlreichen Farbtönen und Oberflächenstrukturen, sodass Designwünsche nicht zu kurz kommen.
- Wertsteigerung der Immobilie
- Immobilien ohne sichtbare Feuchteschäden oder Schimmelbefall sind attraktiver für Käufer oder Mieter und bleiben dauerhaft im Wert stabiler.
5. Eckpunkte
- Richtige Produktwahl: Achten Sie auf die Angaben „schimmelhemmend“, „antibakteriell“ oder „fungizid“ auf dem Gebinde. Mineralische Alternativen wie Kalk- und Silikatfarben kommen ohne chemische Zusätze aus und sind von Natur aus pilzhemmend.
- Vorbehandlung: Schimmelbefall immer zuerst komplett entfernen, undichte Stellen oder bauliche Schäden reparieren.
- Auftragsmethoden: Qualitätspinsel, Rolle oder professionelles Spritzverfahren – je nach Produkt und Flächengröße.
- Regelmäßige Kontrolle: Checken Sie gerade Feuchträume und wetterexponierte Fassaden regelmäßig auf neue Feuchtstellen oder Mikrorisse. Bei Bedarf frühzeitig nachstreichen.
- Zusammenspiel von Lüftung und Wärme: Auch die beste Anstrichfarbe kann langfristig nur dann wirksam bleiben, wenn Feuchtigkeit im Raum oder an der Fassade insgesamt reduziert wird.