Überschwemmungen und Starkregen: Vorsorge und Verhalten bei Unwettern

Heftige Regenfälle und Starkregen-Events werden durch den Klimawandel immer häufiger. Dies kann selbst in Regionen zu Überschwemmungen führen, die bisher weitgehend verschont blieben. Neben den unmittelbaren Schäden an Gebäuden und Straßen bergen solche Naturereignisse auch gesundheitliche Risiken: verschmutztes Wasser, Schimmelbildung und erhöhte Unfallgefahr sind nur einige Beispiele. In diesem Blogartikel lesen Sie, wie Sie sich bestmöglich wappnen, um im Ernstfall schnell und überlegt reagieren zu können.


1. Warum Starkregen immer häufiger zum Problem wird

  • Klimaextreme nehmen zu
    Die steigenden Durchschnittstemperaturen führen zu vermehrter Verdunstung. Das Resultat: Wenn es regnet, dann häufig intensiver und punktueller.
  • Bodenversiegelung
    In dicht bebauten Gebieten kann das Wasser nicht schnell genug versickern, da immer mehr Flächen asphaltiert oder gepflastert sind. Starkregen sammelt sich an tiefen Stellen und überflutet Straßen, Keller oder Tiefgaragen.
  • Hochwassergefahr
    Flüsse und Bäche reagieren empfindlicher, wenn gleichzeitig große Regenmengen in ihr Einzugsgebiet fallen. Dadurch wird das Überschwemmungsrisiko auch außerhalb bekannter Hochwasserbereiche erhöht.

Tipp: Informieren Sie sich über mögliche Hochwasser- und Starkregengefahren in Ihrer Region. Kommunen und Länder stellen oft detaillierte Karten bereit, die Risikogebiete veranschaulichen.


2. Vorbeugende Maßnahmen: Was Sie schon jetzt tun können

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete, wenn es darum geht, Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen zu verhindern. Hier einige konkrete Schritte:

  1. Gebäudeschutz
    • Rückstauklappen: In vielen Kellern laufen Abflüsse bei starkem Regen rückwärts voll. Eine Rückstauklappe verhindert, dass Wasser aus der Kanalisation in Ihr Gebäude strömt.
    • Bodenabläufe abdichten: Überprüfen Sie, ob Kellerabflüsse oder andere Öffnungen gegen Rückstau gesichert sind.
    • Fenster und Türen: Gerade im Souterrain- oder Kellerbereich müssen Fenster dicht schließen und Türen möglichst hochwassersicher sein.
  2. Abflüsse und Regenrinnen
    • Reinigung und Wartung: Laub, Äste und Schmutz können Abflüsse verstopfen. Eine regelmäßige Reinigung der Dachrinnen, Fallrohre und Drainagen hilft, Wasserabfluss zu gewährleisten.
    • Dach-Check: Starkregen kann für größere Wassermassen auf dem Dach sorgen. Lose oder defekte Ziegel erhöhen das Risiko von Wassereintritt.
  3. Sandsäcke & Co.
    • Wer in einer bekannten Hochwasserzone lebt, sollte eine Grundausstattung an Sandsäcken oder speziellen Barrieren (z. B. modularen Hochwasserschutzsystemen) vorrätig halten.
    • Üben Sie im Vorfeld das Aufstellen und Füllen von Sandsäcken, damit im Notfall keine wertvolle Zeit verloren geht.
  4. Versicherungsschutz
    • Prüfen Sie Ihre Wohngebäude- oder Hausratversicherung auf Elementarschäden. Nicht alle Policen decken Überschwemmungen, Starkregen oder Rückstau automatisch ab.
    • Eine zusätzliche Elementarversicherung kann sich in Risikogebieten lohnen.

3. Das richtige Verhalten, wenn Überschwemmungen drohen

Gerade wenn die Wetterdienste Unwetterwarnungen ausgeben, ist schnelles Handeln gefragt. Ein klarer Notfallplan hilft, kühlen Kopf zu bewahren.

  1. Wetterinformationen beobachten
    • Halten Sie sich über Radio, TV oder Smartphone-Apps auf dem Laufenden.
    • Bei akuter Unwetterwarnung sichern Sie lose Gegenstände im Garten und bringen Fahrzeuge aus gefährdeten Bereichen in Sicherheit.
  2. Keller und tiefergelegene Räume schützen
    • Richten Sie wertvolle Gegenstände nicht auf dem Boden oder in direkten Wassernähe ein.
    • Sorgen Sie dafür, dass Abflüsse und Pumpensümpfe (z. B. in der Waschküche) frei und funktionsfähig sind.
    • Im Zweifel: Stromzufuhr unterbrechen, wenn die Gefahr besteht, dass Wasser in Steckdosen oder Leitungen eindringt.
  3. Notfall-Plan
    • Legen Sie fest, wer welche Aufgaben übernimmt: Einer beobachtet die Lage, ein anderer beschafft Sandsäcke, ein Dritter kümmert sich um das Abschalten des Stroms.
    • Führen Sie wichtige Rufnummern (Feuerwehr, Gemeinde, Versicherung, Fachbetriebe) und Dokumente (Versicherungsunterlagen) griffbereit mit.

4. Verhalten während der Überschwemmung: Wichtige Sicherheitsregeln

Ist das Wasser bereits ins Haus gelangt oder stehen Straßen unter Wasser, gilt es, Risiken zu vermeiden und nur dosiert einzugreifen:

  • Vorsicht vor Strom
    Elektrische Leitungen oder Geräte, die in Kontakt mit Wasser kommen, sind lebensgefährlich. Am besten schalten Sie den Strom ab, bevor Sie überflutete Räume betreten.
  • Hochwasser nicht durchqueren
    Überflutete Straßen können hinter harmlos wirkendem Wasser tiefe Schlaglöcher, Gullys ohne Deckel oder starke Strömungen verbergen. Ein falscher Schritt kann lebensgefährlich sein.
  • Eigensicherung geht vor
    Keller auspumpen kann wichtig sein, doch gehen Sie nur vor, wenn keine Stromgefahr besteht und die Statik (z. B. bei extrem hohem Wasserpegel) nicht gefährdet ist. Im Zweifelsfall lieber die Feuerwehr oder Experten rufen.

5. Nach dem Unwetter: Aufräumen und Trocknen

Wenn das Wasser zurückgegangen ist, beginnt die Arbeit erst richtig. Schnelles Handeln hilft, Folgeschäden zu reduzieren:

  1. Wasser abpumpen und reinigen
    • Entfernen Sie stehendes Wasser so rasch wie möglich, um Feuchtigkeitsschäden zu begrenzen.
    • Reinigen und desinfizieren Sie betroffene Bereiche, da Überschwemmungswasser oft verunreinigt ist (z. B. Kanalrücklauf).
  2. Trockengeräte einsetzen
    • Um Schimmelbildung und Schäden an Putz oder Estrich zu vermeiden, sollten Räume gründlich getrocknet werden.
    • Hochleistungsentfeuchter oder professionelle Bautrockner beschleunigen den Prozess.
  3. Dokumentation für Versicherung
    • Fotografieren und notieren Sie alle Schäden gründlich, um später Ansprüche bei Ihrer Versicherung geltend machen zu können.
    • Rechnungen, Kostenvoranschläge und Handwerkerberichte sollten Sie sorgfältig aufbewahren.

6. Unterstützung von Fachleuten und Behörden

  • Feuerwehr und Katastrophenschutz
    Bei akuter Bedrohungslage oder drohendem Personenschaden ist die Feuerwehr immer die erste Anlaufstelle. Sie kann Keller auspumpen oder eine Evakuierung koordinieren.
  • Fachbetriebe
    Schäden an Kellerwänden, elektrischen Anlagen oder der Bausubstanz gehören in professionelle Hände. Zudem kann ein begleitender Gutachter den Zustand bewerten und Sanierungsmaßnahmen empfehlen.
  • Kommunale Ansprechpartner
    In vielen Gemeinden und Städten gibt es Hochwasserbeauftragte oder Wasserwirtschaftsämter, die Informationen über bestimmte Pegelstände, Warnsysteme und Hochwasserschutzeinrichtungen bereitstellen.

7. Fazit: Besser vorbereitet als überrascht

Starkregen und Überschwemmungen sind Naturgewalten, die sich nicht verhindern lassen. Doch wer rechtzeitig vorsorgt, minimiert das Risiko teurer Schäden und gefährlicher Situationen erheblich. Beachten Sie die Warnungen des Wetterdienstes, sichern Sie Ihr Gebäude mit Rückstauklappen und dichten Fenstern ab und legen Sie einen Notfallplan mit klaren Zuständigkeiten an. So bleiben Sie im Ernstfall handlungsfähig und schützen, was Ihnen lieb und teuer ist.

Falls Sie bei der Vorbereitung oder Sanierung Hilfe benötigen, bieten Unternehmen wie Auftragsengel umfassende Lösungen von Hochwasserschutz über Abdichtungstechnik bis hin zur Trocknung und Schimmelbeseitigung.